Als Hauptebene wird die rechnerische Mitte eines Objektives bezeichnet. Ein Objektiv besteht ja in der Regel aus verschiedensten Linsentypen, die alle zusammen eine Sammellinse bilden, also das Licht an einem Punkt, bzw. einer Ebene sammeln. Dabei ist zu beachten, dass die Hauptebene oft nicht in der wirklichen Mitte eines Objektives liegt, sondern ihre genaue Position von den verschiedenen optischen Eigenschaften der verwendeten Linsen abhängt. Bei optischen Zeichnungen im Strahlenmodell malt man das Objektiv aber zur einfacheren Darstellung als Sammellinse mit der Hauptebene in der Mitte. In ihr werden in diesem Modell Lichtstrahlen gebrochen, auch wenn der tatsächliche Strahlengang in einem Objektiv weitaus komplizierter sein kann.
Die Hauptebene steht immer im rechten Winkel zur optischen Achse. Für optische Berechnungen darf man davon ausgehen, dass die Hauptebene im Bereich der Irisblende liegt.
Achtung! Auch jede einzelne Linse hat eine Hauptebene. Genauer genommen sogar zwei. Im Modell der paraxialen Optik werden an der Hauptebene Lichtstrahlen gebrochen, die auf die Linse fallen. Eigentlich wird das Licht ja direkt an der Oberfläche der Linse gebrochen. zur einfacheren Darstellung fasst man diese ganzen Punkte aber in der Hauptebene zusammen.
Da das Licht zwei mal gebrochen wird – einmal beim ein- und einmal beim austreten aus der Linse – gibt es auch immer zwei Hauptebenen. Für Fotografen ist aber meist nur H‘ wichtig, sodass man immer H‘ meint, wenn von der Hauptebene die Rede ist.