Die Bewerbung zum Fotografen – Auftragsarbeiten

Im Laufe meiner Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz zum Fotografen durfte ich auch einige Arbeitsaufträge bearbeiten. Da ich mit vielen Menschen darüber gesprochen habe möchte ich die Ergebnisse und meine Gedanken dazu einmal an einem Beispiel erläutern:

Eine beliebte Aufgabenstellung ist das Fotografieren von…

Kunst im öffentlichen Raum.

Was ist das überhaupt? Der Name sagt es schon. In der Öffentlichkeit positionierte (also für jeden zugängliche) Kunstwerke bezeichnet man als „Kunst im öffentlichen Raum“.  So weit so gut, klingt ja eigentlich ganz logisch.

Jetzt kann man sich im Grunde ein X-beliebiges Kunstwerk raussuchen, hin fahren und mit dem Handy eben ein paar Bilder schießen -fertig. Aber da es frustrierend ist bei einer Bewerbung durchzufallen rate ich davon ab. Ich habe ich mir also ein paar Gedanken mehr gemacht. Zunächst beschäftigte mich die folgende Frage:

1. Was will ich zeigen?

Im Vordergrund steht –  natürlich – die Kunst. Aber die steht ja nicht alleine da. Dazu kommt noch das Attribut „öffentlicher Raum. Und eben Diesen mindestens genauso wie das Kunstwerk himself in Szene zu setzen war mein Ziel. Also habe ich mir ein Kunstwerk gesucht das an einem belebten Ort steht. Mir fiel spontan ein Kunstwerk bei der Wendener Hütte (schickes Museum übrigens) im Sauerland ein. Eine Steinsäule an einer Straße. Klingt spannend, oder? War es nicht. Damit man am Ende zu einem ansprechenden Foto kommt bedarf es also noch etwas mehr.

So kommen wir auch schon zu der zweiten Frage, die sich mir stellte:

2. Was will ich vermitteln?

Ich möchte bei einer Bewerbung mehrere Dinge vermitteln. Zum Einen, dass ich bereit bin einen gewissen Aufwand zu betreiben um den Job zu bekommen. Indem ich für die Aufnahmen extra bis hinter Olpe (!) gefahren bin habe ich das gezeigt, finde ich. Zum Anderen möchte ich aber auch zeigen, dass ich mein Handwerk beherrsche also meine Kamera bewusst einsetzen kann. Um dies zu beweisen habe ich mich für eine etwas längere Belichtungszeit entschieden, die ein vorbeifahrendes Auto im Hintergrund verschwimmen lässt. Dank Stativ ist das Kunstwerk im Vordergrund aber dennoch scharf und nicht verwackelt. So habe ich ein Bild, welches mit einem Handy oder einer Kamera-Vollautomatik schlichtweg nicht machbar ist.

Bei anderen Bildern bin ich ähnlich verfahren. Ich habe mir immer und immer wieder diese beiden Fragen gestellt. Manchmal dauert es bis man eine gute Idee hat mit der man zu einer Lösung kommt. Aber Fotografie ist und bleibt (für mich) ein kreativer Prozess.

Am Ende kann das zum Beispiel so aussehen:

kleiner-1

Unter diesem Link findet ihr ein paar weitere Bilder, in der Bildbeschreibung dazu gibt es jeweils den Arbeitsauftrag:

https://flic.kr/s/aHsjXJrBiY

Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass ich in diesem Artikel lediglich meine Gedanken zu der Thematik beschreibe. Wie ein Arbeitgeber diese bewertet, steht auf einem anderen Blatt. Bisher bin ich mit meiner Herangehensweise allerdings gut gefahren 😉

Bis denn,

Jan